Wenn die beiden Ortsvorsteher Klaus Brune (Meerholz) und Daniel Dietrich (Hailer) gemeinsam mit der SPD-Führung von Gelnhausen erklären, mit diesem „wichtigen Verkehrsinfrastrukturprojekt“ wird man „einen besseren Verkehrsfluss für die Stadtteile Hailer und Meerholz hinbekommen“, haben sie insofern Recht, als der Verkehrsfluss in Hailer und Meerholz drastisch zunehmen, also noch mehr Verkehr fließen wird. Dies alles gegen den erklärten Willen von über 2400 Unterzeichnern der Resolution für eine kleine Unterführung, gegen den Willen und gegen die Gesundheit der Anwohner, wozu auch die Bewohner des Pflegeheims zählen, sondern für die im 2. Schritt von „Hessen Mobil“ geplante Zerstörung der Kinzigaue durch den Ausbau der K904..
Nun ist die SPD ja grundsätzlich keine böswillige Partei. In unseren Nachbargemeinden Hasselroth und Freigericht haben die Genossen erkannt, dass es besser ist, den Autoverkehr um die Ortschaften herumzuleiten. Sie setzen sich dort mit der „AG Umgehungsstrasse“ für die Anliegen der Anwohner ein (siehe Bericht im „Gelnhäuser Bote“ vom 29.08.2020). In der Bahnhofsiedlung Niedermittlau wurde die Straße nach dem Brückenbau um den Ort herumgebaut.
In der gelnhäuser SPD gibt es natürlich auch liebe und verständige Menschen. Aber die SPD-Führung, die FDP (und stillschweigend Teile der CDU und der Grünen) kämpfen für das Gegenteil: Gegen die Interessen vieler Einwohner wollen sie noch viel mehr Verkehr in die Mitte der Ortschaften leiten.
Jeder logisch denkende Mensch erkennt, dass die 14 Meter breite Omegabrücke die Voraussetzung ist, die K904 in Richtung Lieblos anschließend (nach kurzer Schamfrist) auszubauen. Die nur 5 Meter breite Allee entspricht schon lange nicht mehr den Kriterien für eine Kreisstraße. Sie wird schon lange nur noch notdürftig repariert, auch das schafft Gründe für eine Veränderung. Wenn dann, nach dem Bau der Brücke, der Verkehr wie von „Hessen Mobil“ vorhergesagt um das 2,5 bis 3-fache zugenommen haben wird, wird der Ausbau der Straße nach den Kriterien für Kreisstraßen die notwendige und logische Folge sein.
Wenn einer unserer Kompromissvorschläge, eine Ostumgehung von Hailer als völlig realitätsfremd abgetan wird, sollte sich Frau Dorn erinnern, dass sie es war, die eine Westumgehung über die Brücke am Anglerheim Meerholz vorgeschlagen hat. Von den Naturschutzverbänden wird jedoch die Meerholzer Aue als das „höherwertige Naturgebiet“ gewertet.
Sinnvoll wäre es, dass zuerst eine Umweltverträglichkeitsprüfung aller Querungsvarianten, inkl. einer kleinen Unterführung und einer Ortsumgehung, durchgeführt würde und dann die Variante mit den geringsten Auswirkungen auf Natur und Umwelt sowie die Menschen in das Planfeststellungsverfahren geht. Jetzt werden bereits die Planfeststellungsunterlagen für die Omegabrücke vorbereitet, obwohl das Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung noch aussteht.
Auch wenn bei den Beton- und Autofans der Brückenfreunde von SPD und FDP die Sektkorken schon geknallt haben, weil nach Angaben der Bahn mit dem Bau der umweltzerstörenden Omegabrücke eventuell doch schon 2024 begonnen werden kann, wird die „Bürgerinitiative Erhalt der K904 und Kinzigaue“ sich weiterhin mit allen zulässigen Mitteln gegen den Bau der Omegabrücke wehren, zum Wohl der Betroffenen und der Kinzigaue.