Im Folgenden einige Aussagen und Fragen von einem Omega-Befürworter an die Bürgerinitiative, zu der wir gerne Stellung beziehen möchten:
Omega-Befürworter:
“…….ihre “kleine Unterführung” ist schwierig zu bauen und von der Anbindung äußerst problematisch, weil die Rampe auch eine Länge von 30 m bräuchte. Sie haben nicht ohne Absicht auf eine zeichnerische Darstellung Ihrer ach so niedlichen Unterführung verzichtet.”
- Von der nördlichen Seite ist die Rampe zu einer kleinen Unterführung gar kein Problem. Auf der Südseite sind es ca. 50 Meter von der Schranke bis zur Einmündung der Bahnstraße. Diese liegt sogar ca. 1 m tiefer, sodass die ursprüngliche Höhe hier noch nicht erreicht werden muss.
- Selbst wenn noch die Verbindung Bahnstraße – Ladestraße eng am Bahnkörper untertunnelt wird (gebraucht würden ca. 5 m wenn man die Breite der Bahnstraße als Maß nimmt) bleibt genügend Länge für die Auf- bzw. Abfahrrampe.
Omega-Befürworter:
„Der Verkehr wird auch nicht großartig zunehmen. Warum sollte er? Die Anbindung an die Autobahn ist nicht sonderlich attraktiv, auch nicht für Schwerverkehr. Sie lassen für Ihre angeblichen Befürchtungen jede Begründung vermissen.“
Bürgerinitiative:
Wir entnehmen unsere Angaben dem Planfeststellungsentwurf 2006 (PFE 2006), welcher dem Regierungspräsidium Darmstadt zur Genehmigung des Bauwerkes eingereicht wurde
und
der Umweltverträglichkeitsstudie Stufe 1(UVS I), 1996 Auftraggeber Deutsche Bahn AG Frankfurt:
Original-Auszug:
Auf der Grundlage der Verkehrs-Datenbasis-Rhein-Main (VDRM) wurde in 1992 eine Verkehrsumlegung durchgeführt und Schätzungen über künftige Entwicklung durchgeführt. Es wurde festgestellt, dass mit einer Beseitigung des Bahnüberganges die Verkehrsbelastung auf der K904 auf das 2,5-fache zunehmen wird. (Quelle: UVS I, 1996 Auftraggeber Deutsche Bahn AG Frankfurt Seite 10)
Diese erhebliche Zunahme ergibt sich aus dem Wegfall des hohen Verkehrswiderstandes im Bereich des Bahnüberganges und der Verlagerung von Verkehren von überlasteten Straßen auf die K904.
Die östlich der K904 gelegene Talquerung im Zuge der L3202 westlich von Gelnhausen mit Anschluß an die BAB A66 ist eine solche stark belastete Straße (nördlich der Anschlußstelle 18.844 KFZ/24H in 1990). Quelle: UVS 1,1996 Auftraggeber Deutsche Bahn AG Frankfurt (Seite 11)
Hessen Mobil argumentiert die Notwendigkeit des überdimensionierten Ausbaus mit einem Strassenquerschnitt RQ9 aufgrund dieser Planung und entsprechender Verkehrszunahme!
Anforderungen an die straßenbauliche Infrastruktur (PFE S. 12)
Die Prognoseverkehrsstärken nach Bahnübergangsbeseitigung K 904:
- K904 : 4.200 Kfz/24h Anteil SV 3% = mind. 126 LKWs
- K862 westlich: 10.700 Kfz/24h Anteil SV 3%= mind. 321 LKWs
- K862 östlich: 12.700 Kfz/24h Anteil SV 5% = mind. 635 LKWs
Von Seiten der Straßenbauverwaltung wird ein zweistufiger Ausbau favorisiert:
- Zunächst soll über eine “kleine Omegalösung“ der Bahnübergang beseitigt werden.
- Erst in einem zweiten Schritt soll dann der Ausbau des nördlichen Bereiches der K 904 erfolgen.
- Desweiteren wird erwähnt: Der Raum Gründau besitzt heute schon eine attraktive Autobahnverbindung in Richtung Hanau oder Gelnhausen/Fulda.
Diese Absicht bestätigte Herr Landrat Stolz der Bürgerinitiative in einem Schreiben von September `17
Omega-Befürworter:
„Der Eingriff in die Auenlandschaft ist minimal. Der größte Teil der Strecke ist das Brückenbauwerk auf Stelzen. Wahrscheinlich ist die Bodenversiegelung eher geringer als bei der aktuellen Straßenführung.“
Bürgerinitiative:
- Wie schon beschrieben, entnehmen wir unsere Angaben dem Planfeststellungsentwurfs.
- Diesem Plan ist zu entnehmen, daß die Überführung nicht auf „Stelzen“ bzw. Pfählen gebaut wird; sondern die benötigte Höhe von 12m durch Dämme von bis zu 36m Breite und 160m Länge erreicht wird. (Seite 52 des Digitalen Planungsordners)
- Wie den Planfeststellungsentwurf weiter zu entnehmen ist:
der Verlust an Retentionsraum ca. 6.500 m3 für die gewählte Variante beträgt.
Die Neuversiegelung bei der kleinen Omegaüberführungsvariante ca. 4.200 qm beträgt
Die Baumaßnahme innerhalb einer ausgewiesenen Wasserschutzzone III liegt
Laut Umweltverträglichkeitsstudie 1998 v. DBahn AG in Auftrag gegeben:
Eingriffsbewertungen der Bahnquerungen:
- bei der OmegaÜberführung die Standortveränderungen 8,18 ha betragen!
- Zum Vergleich bei einer Unterführung weniger als 1 ha!
Omega-Befürworter:
„Das die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr nicht beeinträchtigt wird durch eine niedrige Unterführung ist eine besonders dreiste Lüge. Kein Einsatzfahrzeug würde dadurch passen und es gibt schon reichlich Szenarien, wo es darauf ankommen könnte: Großbrand bei Höffner, Bauhaus oder anderswo auf der anderen Talseite.“
Bürgerinitiative:
- Derzeit ist für den nördlichen Bereich der Bahnlinie die Feuerwehr Gründau-Lieblos zuständig und kann durch die Feuerwehr Roth unterstützt werden. Es müßte sich bei einer kleinen Unterführung also gar nichts ändern!
- Bei einem Großbrand bei Höffner ist in erster Linie wieder die Feuerwehr Gründau zuständig und in zweiter Linie das Katastrophenzentrum in Gelnhausen!
- Erst in dritter Linie kommt Gelnhausen-West zum Einsatz, weshalb eine Zufahrt über Niedermittlau oder Gelnhausen-West auch zeitlich gut zu koordinieren ist.
Omega-Befürworter:
„Natürlich braucht es wieder ein langwieriges Planungsverfahren für eine Änderung der Planung“
Bürgerinitiative:
- Eine kleine Unterführung kann in einem kurzfristigen Planbewilligungsverfahren genehmigt werden.
Omega-Befürworter:
„Soll es den Leuten später nicht besser gehen als Ihnen, die sie jahrzehntelang Ihre Lebenszeit vor einer dämlichen Schranke verbracht haben?“
- Ja, wir möchten, dass es uns und der folgenden Generation gut geht – genau darum geht es uns!
- Nach Gründau-Lieblos kann auch jeder fahren.
- An einer Bahn-Schranke mit „abgeschalteten Motor“ wird an diesem Ort, aufgrund des 4gleisigen Ausbaues und der ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke, definitiv niemand stehen.
- Laut Planung von Hessen Mobil werden sie allerdings an einer Ampelanlage (Einmündung der K904 in die K862) stehen! (Planfeststellungsentwurf2006 S. 25) D. H. es wird ein Stop-and-Go an der ansteigenden Liebloser Strasse K904 geben, mit daraus resultierenden Beeinträchtigungen: denn das ständige Bremsen und wieder Anfahren erhöht den Spritverbrauch, damit den CO2-Ausstoß und auch die Belastung durch Stickoxide und Feinstaub, wie Karsten Lemmer vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erklärt. „Außerdem verursacht Stop-and-go-Verkehr auch deutlich mehr Lärm“, so der Leiter des Instituts für Verkehrssystemtechnik Braunschweig
- dies dürfte die Frage: „Wieso sollen Altenwohnheim und Schulweg beeinträchtigt werden?“ beantworten.
- Wir möchten allen Einwohnern von Hailer und Meerholz ein Kulturgut und ein Naherholungsgebiet erhalten, sowie der nächsten Generation eine intakte Fauna mit Störchen und Flora bieten.
Gerne können auch Sie uns über die angegebene Email-Adresse: Bi.k904@gmx.de Ihre Informationen mitteilen und/oder Fragen stellen.