Kleine Unterführung hatte in der Umweltverträglichkeitsstudie als beste Variante abgeschnitten.
Am 23.6.2020 konnten sich die Bürgerinnen und Bürger von Gelnhausen und Linsengericht in einem Livestream über den Ausbau der DB-Strecke Hanau-Gelnhausen sowie über den damit verbundenen Umbau des Bahnhofs Gelnhausen informieren.
Bestätigt wurde, dass alle schienengleichen Bahnübergänge auf der künftigen Schnellfahrstrecke geschlossen werden. Verbindliche Aussagen der DB zum Ersatz des Bahnübergangs an der K 904 (Liebloserstrasse Hailer-Meerholz) wurden nicht getroffen, die Entscheidung hierfür liege bekanntlich beim Main-Kinzig-Kreis.
Landrat Stolz hat wiederholt betont, der Kreis werde hier nichts gegen die Wünsche der Stadt Gelnhausen unternehmen. Die Stadtverordneten hatten Ende November 2018 in einer Sitzung unter Zeitdruck und schlecht informiert, für die naturfeindliche Omegabrücke votiert. Sie hatten, getrieben von der FDP, keine Gelegenheit mehr, sich über die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsstudien zu informieren, das hatte ja auch die Mehrheit der Kommissionsmitglieder zur K904 nicht getan bzw. bewusst ignoriert. Dabei hätten gerade die Beton- und Autofans der SPD sich nur erinnern müssen, was die Fraktion schon in den 90er Jahren gewusst hat. Im Februar 1993 hatte der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Werner Hepp, erklärt, dass die K904 in ihrer alten Trassenführung endgültig erhalten bleiben soll.
(Abbildung des Artikels aus der FR vom 18.02.1993).
Auch solle der Bahnübergang durch eine kleine Unterführung ersetzt werden, weil sie in der Umweltverträglichkeitsstudie als Beste Variante abgeschnitten hatte.
Warum wollen die Stadtverordneten heute davon nichts mehr wissen? Das einzige durchschlagende Argument der Brückenbefürworter war, dass durch den Bau einer kleinen Unterführung der Status der Kreisstraße verloren ginge, und die Stadt für den Unterhalt aufkommen müsste. Dafür hat Gelnhausen kein Geld.
Eine kleine Unterführung wäre erheblich umweltverträglicher und kostengünstiger als die große Omegabrücke, die nur sinnvoll erscheint, wenn anschließend die Straße nach Lieblos ausgebaut wird. Für uns von der „Bürgerinitiative zum Erhalt der K 904 und Kinzigaue“ stellt sich hier die Frage, ob der Main-Kinzig-Kreis angesichts wegbrechender Steuereinnahmen und steigender Ausgaben in den Zeiten der Corona-Pandemie noch über die finanziellen Mittel verfügt, etliche Millionen für ein solches „Luxusprojekt“ auszugeben, das noch mehr Verkehr mitten in den Ort ziehen wird.
Herr Landrat: stoppen sie diese Verschwendung öffentlicher Mittel und nehmen sie die Erkenntnisse ihrer Parteifreunde (Werner Hepp) ernst. Verhindern sie damit die Voraussetzung für die „im zweiten Schritt“ immer noch von “Hessen Mobil“ priorisierte Zerstörung der letzten Alleenquerverbindung durch das Kinzigtal.
Die 5 bis 10 Millionen € sollten nicht für einen überflüssigen Brücken-/Straßenausbau ausgegeben werden. Sie haben dafür sicher bessere, dringendere Verwendungsmöglichkeiten.