In einer der vielen Wahlkampfbroschüren, mit denen wir zurzeit überschüttet werden, rühmt sich die SPD u.a. für ihre „klare Kante“ gegen die Anwohner der Liebloser Straße K904 in Gelnhausen-Hailer. Auch wenn der Begriff „Omegabrücke“ nicht mehr erwähnt wird, soll durch den Brückenbau eine leistungsfähige Querungsmöglichkeit für Hailer/Meerholz und den überörtlichen Verkehr geschaffen werden. Der Verkehr wird um das 3-Fache zunehmen.
Allen voran die Ortsvorsteher, die betonen, sich ihre eigene Meinung gebildet zu haben an der sie festhalten. So ist das leider: einmal auf den ungezügelten Ausbau des Autoverkehrs festgelegt kann kein Argument mehr daran rütteln. Das Auto hat Vorrang vor der Gesundheit der Anwohner, der Bewohner des Pflegeheims und der Unversehrtheit der Kinzigaue.
Seit der Gründung der BI K904 hat es von Seiten der Gelnhäuser Genossen nicht ein einziges Redeangebot gegeben. Lediglich Landrat Stolz incl. einiger Mitarbeiter der Kreisverwaltung waren vor zwei Jahren zu einem Gespräch bereit, in dessen Verlauf der Bau der Omegabrücke übereinstimmend als teures Luxusproblem bezeichnet wurde. Aber da Landrat Stolz versprochen hatte, nicht gegen die Wünsche der Stadt Gelnhausen zu handeln, musste nur noch richtig abgestimmt werden.
In der städtischen Kommission haben die Altparteien dann alles dafür getan, die Omegabrücke durchzusetzen, und die Mehrheit der Stadtverordneten stimmte zu. Am Ende war die von der BI K904 geforderte kleine Unterführung nicht einmal geprüft worden, und auch die gestreckte Überführung, die in der Matrix besser als die Omegabrücke abgeschnitten hatte, wurde nicht einmal erwähnt. Das unterbrochene Planfeststellungsverfahren wurde fortgesetzt.
Hauptargument für die Omegabrücke war damals wie heute, dass die Stadt Gelnhausen alle Kosten für den Bau der Unterführung alleine tragen müsse, zuzüglich der Unterhaltskosten, die durch die Herabstufung der Kreisstraße zu einer Gemeindestraße, anfallen würden. Beide Aussagen waren falsch und sind es auch heute noch:
- Genauso wie der MKK vom Land Hessen Zuschüsse für den Brückenbau erhält, hätte auch die Stadt Gelnhausen, Gelder für die kleine Unterführung beantragen können. Auf diese Möglichkeit hatte Landrat Stolz, Bürgermeister Glöckner schon frühzeitig hingewiesen. Aber wo KEIN Wille ist, ist auch KEIN Weg.
- Nicht erwähnt wurde auch, dass die K 904 ab der zweiten rechtwinkligen Kurve nicht mehr auf Gelnhäuser Gebiet verläuft, sondern auf dem Gebiet der Gemeinde Gründau. Das würde wahrscheinlich auf eine Teilung der Straßenunterhaltskosten hinauslaufen.
Noch heute behauptet die SPD, für eine Unterführung müssten 2-3 Häuser in der Ladestraße abgerissen werden. Welch dreiste Lüge: die kleine Unterführung könnte natürlich ebenso wie die geplante Omegabrücke westlich des Bahnübergangs die Gleise unterqueren.
Nach den Aussagen der beiden Ortsvorsteher könnte man meinen, sie glaubten wirklich daran, dass die schmale Allee nach dem Bau der breiten Brücke in ihrer jetzigen Form erhalten bleiben kann. Bekannt ist jedoch, dass die K904 schon lange nicht mehr den Kriterien einer Kreisstraße entspricht, sodass über Kurz oder Lang der Ausbau von Seiten der Straßenbaubehörde „Hessen Mobil“ durchgesetzt werden wird. Nur so macht die Omegabrücke Sinn.
Eine völlige Schließung der Bahnquerung wie sie von den „Grünen“ z.Zt. gefordert wird, ist nicht unser Ziel, wäre aber immer noch besser als der Bau der Omegabrücke.
Da die Bahn den Bahnübergang schließen wird, bevor eine Querungsmöglichkeit für Autos fertig ist, können Fußgänger und Radfahrer bald die bereits im Bau befindliche neue Unterführung am Bahnhof nutzen um auf die nördliche Seite zu gelangen. Dazu müsste von der Stadt nur ein kurzer Weg vom Bahnsteig bis zur jetzigen Schranke angelegt werden.
Als Fazit bleibt: Niemand, der die Gesundheit der Anwohner achtet und die Kinzigauen liebt, kann all diesen Parteien noch vertrauen und ihnen bei der Kommunalwahl eine Stimme geben. Die Einzigen, die unsere Bürgerinitiative voll und ganz unterstützen sind die „Bürger für Gelnhausen“, die auch sonst Mensch und Natur in den Vordergrund rücken. Sie haben am 14. März jede Stimme verdient.