Zur Zeit noch erfreuliche Selbstverständlichkeit – Adebar!

Gelnhausen verzeichnet das beste Weißstorchenbrutergebnis im Kreisgebiet

(Positive Auswirkung auf Besiedlung bislang unbesetzter Brutstandorte im MKK und Fulda)

Günther Pöllen, der Vorsitzende der Natur- und Vogelschutzgruppe Meerholz- Hailer ist begeistert und resümiert: „Wie im Vorjahr brüteten in 2016 fünf Weißstorchenpaare im Auenbereich von Gelnhausen”. Insgesamt wurden in den Gelnhäuser Adebarnestern 16 Junge flügge, die per Hubsteigereinsatz im Alter von sechs Wochen komplett beringt wurden. Damit verzeichnet die Weißstorchenpopulation im Bereich Gelnhausen das beste durchschnittliche diesjährige Brutresultat im Kreisgebiet, denn der Reproduktionsdurchschnittswert von 3,2 Junge pro Brutpaar ist ein absoluter Spitzenwert und wird auch andernorts kaum erreicht.

Längst tragen Gelnhäuser Weißstörche zur Ausbreitung der Weißstorchenbrut-Population im Kreisgebiet bei. Beispielweise brütet der Hailer Ringstorch 2 T 917 aus der Generation 2014 in 2016 erfolgreich bei Niedergründau und auch aus im Kreis Fulda gibt es eine Ansiedlungsrückmeldung eines Jungstorchs, der bei Gelnhausen groß geworden ist. Ein weiterer Jungstorch aus Meerholz brütete erfolgreich in der Niddaaue bei Frankfurt Bonames.

Quelle mit freundlicher Genehmigung: NABU-Natur- und Vogelschutzgruppe Meerholz Hailer, 1. Vorsitzender Günter Pöllen, Sudetenstraße 7, 63571 Gelnhausen

 

…und mit der Ω-Lösung?

Aus der Umweltverträglichkeitsstudie II:

  • Diese Variante Omega-Überführung (VÜ5) bildet mit ihrer Streckenführung Anschlußmöglichkeiten für Straßentrassierungen im direkten Anschlußbereich der alten K 904 sowie für neue Trassen! im Osten.
  • Sie ist mit einer Länge von 709 m die längste Querungsvariante für die Bahn, kann aber unabhängig von der Straßenbauvariante realisiert werden. Die Anbindung der Überführungsvariante erfolgt in Dammlage und schwenkt weit nach Südwesten aus, bis zur Station 0+300. Lade- und Bahnhofstraße werden am Beginn der Aufständerung unterführt. Die Einordnung der Brücke erfolgt zwischen Station 0+300 südlich der Bahn und Station 0+400 in der Aue.
  • Bahndamm inklusive Elektrifizierung erfordern eine Überführungshöhe von ca. 10 – 12 m über Gelände. Von der Station 0+400 bis zum Bauende, Station 0+709, am Straßen-km 0,715 schwenkt die Lösung zurück in den Bereich der ursprünglichen K 904. Die Trassenausbildung erfolgt in Dammlage und endet ca. 2 m über Terrain für die neue Straßenanbindung.

Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt

  • Mit dem Flächenverbrauch wird in die Biotopstruktur erheblich eingegriffen.
  • Der mit der Bahnquerung notwendige Flächenverbrauch zur Variante VÜS betrifft zu ca. 50 % Flächen im nördlichen Teil mit extensiven Wiesenflächen, deren Bedeutung als sehr hoch eingestuft wurde.
  • Die Flächen bilden den Puffer- und Schutzgürtel zu den großen Auefeuchtwiesen mit sehr hoher faunistischer Artenvielfalt und Bedeutung. Weitere 50 % der Flächen betreffen Siedlungsbereiche südlich der Bahn mit vegetativen Strukturen entlang der Straße mit hoher Bedeutung.
  • Die durch den Flächenverbrauch hervorgerufenen Auswirkungen werden für das Biotop-Potential mit mittel bis hoch im Süden und mit hoch im Norden eingestuft. Als Lebensraum für die Avifauna und als vernäßter Bereich auf dem Wanderweg der Amphibien wird der Bereich unwirksam, die Funktion als Trittsteinbiotop wird nicht mehr gewährleistet.
  • Der funktionale Verlust mit Trenn- und Zerschneidungseffekten wird mit der Variante VÜS wird als mittel bis hoch eingestuft.
  • Durch betriebsbedingte indirekte Flächenbeanspruchung werden ca. 8,58 ha Flächen beeinträchtigt.
  • Die Beeinträchtigungen im nördlichen Teil in der Aue sind aufgrund ungehinderter Schadstoffausbreitung durch die Dammlage nachhaltiger wirksam als im südlichen Bereich mit den Ortslagen.
  • Der nördlich der Bahn liegende Bereich hat eine hohe Empfindlichkeit des obersten Grundwasserleiters gegenüber Schadstoffeinträgen und eine sehr hohe Bedeutung für die Ergiebigkeit und Qualität des Grundwassers.
  • Durch bauliche Anlagen können sich die Grundwasserqualität verschlechtern sowie Verluste durch Verdunstungen entstehen.
  • Die Variante VÜS verlagert mit ihren Dammbauten den bisherigen Hochwasserschutzwall, der durch die Bahnanlage gegeben ist, in den Retentionsraum der Kinzig. Alle südlich gelagerten Flächen gehen als Retentionsraum verloren.

Dieser Eingriff wird mit hoch bewertet.