Gelnhausen-Hailer/Meerholz (mab). Die geplante Omegabrücke über die Kreisstraße K 904 in Hailer und Meerholz wird nach aktuellen Schätzungen erst 2028 fertiggestellt sein. Der schienengleiche Bahnübergang wird voraussichtlich schon im kommenden Oktober geschlossen. Für den Main-Kinzig-Kreis, der das Ersatzbauwerk errichtet, läuft somit die Zeit davon. Doch gegen die Omegabrücke bestehen nach wie vor deutliche Vorbehalte.
In der jüngsten Stadtverordnetenversammlung hatten die Bürger für Gelnhausen (BG) das Thema auf die Tagesordnung gesetzt. Ihre Forderung: Der Magistrat soll die neu erstellte Umweltverträglichkeitsstudie für das Bauvorhaben vom Main-Kinzig-Kreis anfordern und dieses den Parlamentariern vorlegen. Wie BG-Vorsitzende Lydia Naunheim betonte, dürfe die Studie im Zuge des neu eingeleiteten Planfeststellungsverfahrens nicht älter als fünf Jahre sein. „Dabei ist eine neue Bewertung der verschiedenen Querungsvarianten erforderlich“, machte Naunheim deutlich. „Wenn man seitens des Kreises ein Ersatzbauwerk wirklich im Einvernehmen mit der Stadt Gelnhausen errichten will, muss die Umweltverträglichkeitsprüfung mit der Gegenüberstellung der verschiedenen Über- und Unterquerungsmöglichkeiten zuerst der Stadt zur Prüfung und Bewertung vorgelegt werden.“ Derzeit sei beispielsweise nicht bekannt, ob Hessen Mobil, das die Planungen im Auftrag des Kreises übernommen hat, sechs oder neun Varianten geprüft habe.
Zahlreiche Anwohner hätten statt einer Brücke eine Unterführung vorgezogen, die schneller realisiert werden könnte. Große Bedenken bestehen beispielsweise in puncto Lärmbelästigung. Der Grund: Laut einer aktuellen Prognose erhöht sich das tägliche Verkehrsaufkommen von derzeit 2 700 Fahrzeugen bis 2030 auf rund 5 300. Aus Sicht der „Bürgerinitiative zum Erhalt der K 904 und Kinzigaue“ würden Fahrzeuge durch die Brücke unmittelbar ins Wohngebiet geführt, was zu einer „unzumutbaren Belastung für die Anwohner und die Bewohner des Seniorenheims führe“, hatte Reinhard Simon, zugleich Vertreter der Initiative und der BG, im Dezember bei der Vorstellung der Planungen für die Brücke im Bauausschuss geäußert. Am Mittwoch haben die Stadtverordneten den BG-Antrag mit großer Mehrheit und gegen drei Nein-Stimmen aus der FDP verabschiedet.